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Funktionsweise der Wohnraumlüftung

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Bild: © Thawornnurak / Shutterstock.com

Mit der klassischen händischen Fensterlüftung haben moderne Techniken kaum noch etwas gemeinsam. Um die Funktion einer Lüftung besser verstehen zu können, lohnt es sich dennoch, einen Blick auf sie zu werfen. Davor müssen jedoch vier Begrifflichkeiten erläutert werden, die bei der Funktion eine wichtige Rolle spielen:

Außenluft:
Hiermit ist die frische Außenluft gemeint, die zum Gerät strömt bzw. angesaugt wird.

Zuluft:
Nachdem die Außenluft das Gerät durchströmt hat, wird sie an die Räume weitergeleitet, was als Zuluft bezeichnet wird.

Abluft:
Dies meint die Luftmenge, die sich im Raum befindet und die beim Lüftungsvorgang zum Gerät strömt bzw. aktiv angesaugt wird.

Fortluft:
Sobald die Abluft das Lüftungsgerät durchströmt und es ins Freie geschafft hat, wird sie als Fortluft bezeichnet.

Dem gegenüber: Wie funktioniert die Fensterlüftung?

Primär unterscheiden Experten zwischen der natürlichen und der mechanischen Lüftung. Die Fensterlüftung zählt unter den natürlichen bzw. freien Lüftungstechniken zu der bekanntesten und ältesten Form. Daneben gibt es noch die Fugenlüftung, die Dachaufsatzlüftung sowie die Schachtlüftung. Der Lüftungsvorgang wird durch natürliche Kräfte wie die Druckunterschiede zwischen der Innen- und Außenluft, den thermischen Auftrieb und nicht zuletzt durch den Wind ermöglicht. In vielen Gebäuden reicht die natürliche Lüftungstechnik aber nicht aus, um den Feuchteschutz zu gewährleisten. An dieser Stelle kommt die mechanische Lüftungstechnik zum Einsatz, die unabhängig von äußeren Einflüssen und von Nutzern arbeitet. Generell lässt sich die Wohnraumlüftung in zentrale und dezentrale Technik unterteilen.

Funktionsweise der Wohnraumlüftung bei zentraler Auslegung

Eine zentrale Wohnraumlüftung besteht aus einem zentralen Lüftungsgerät mit Ventilatoren und einem Luftverteilsystem. In ihrer einfachsten Bauart verfügt sie lediglich über ein Abluftsystem, das die verbrauchte Luft nach außen abführt. Frischluft gelangt nur auf passivem Wege über undichte Gebäudehüllen, Türschlitze, Fensterfugen oder Außenluftdurchlässe in das Haus.

Zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

Um die Raumluft auf die Wunschtemperatur aufzuwärmen, wird Energie benötigt. Der Wärmetauscher im Lüftungsgerät gewinnt einen Großteil dieser Energie aus der abgesaugten warmen Abluft zurück und überträgt diese auf die Zuluft. Dadurch werden bis zu 98 Prozent der in der Abluft enthaltenen Wärme wiederverwendet. Das spart Energie und Kosten ein und gehört ebenfalls zur Funktionsweise der Wohnraumlüftung.

Kreuz-Gegenstom-Wärmetauscher

Das Herzstück einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist der Wärmetauscher. Bei zentralen Lüftungsgeräten der Marke Viessmann werden Kreuz-Gegenstrom-Wärmetauscher eingesetzt. Diese sind so aufgebaut, dass die Ab- und Zuluft durch eine Vielzahl an Polymerschichten voneinander getrennt aneinander vorbeiströmen. Eine Vermischung beider Luftvolumenströme findet nicht statt und es wird nur die Wärme übertragen. Für viele Hausbesitzer, die sich eine zentrale Wohnraumlüftung kaufen wollen, ist diese Funktion durchaus sehr wichtig.

Enthalpie-Wärmetauscher

Der Enthalpie-Wärmetauscher ist ein Kreuz-Gegenstrom-Wärmetauscher, der neben der Wärme auch noch die Feuchtigkeit aus der Abluft zurückgewinnen kann. Das geschieht mithilfe einer halbdurchlässigen Membran. Diese Membran lässt nur Feuchtigkeit und Wärme durch, Gerüche und Schmutz werden hingegen zurückgehalten. Der Einsatz eines Enthalpie-Wärmetauschers ist vor allem im Winter nützlich, da die Außenluft relativ trocken ist.

Funktionsweise der Wohnraumlüftung bei dezentraler Auslegung

Im Unterschied zu einer zentralen Anlage versorgt nicht ein einzelnes Gerät die komplette Wohneinheit. Stattdessen kommen mehrere Lüftungsgeräte zum Einsatz, die einzelne Räume mit Frischluft versorgen. Die Geräte werden in der Regel direkt in die Außenwand der zu versorgenden Räume installiert. Eine Verlegung der Luftleitungen ist nicht notwendig. Daher eignen sich dezentrale Systeme besonders für die Modernisierung, weil dafür nur eine Kernbohrung in der Außenwand und eine Stromzuführung notwendig sind.

Dezentrale Lüftungsgeräte versorgen nur Einzelräume und benötigen deshalb eine geringere Luftleistung als zentrale Geräte. Je nach Bauart wird zwischen kontinuierlichem Betrieb und Betrieb im Gegentakt unterschieden.

Betrieb im Gegentakt

Eine Lüftungsanlage mit Gegentaktbetrieb arbeitet abwechselnd im Abluft- oder Zuluftbetrieb. Für die Montage einer solchen Anlage sind zwei Geräte mit zwei Wanddurchbrüchen erforderlich. Beide Geräte korrespondieren über einen gemeinsamen Regler.

Anlagen mit kontinuierlichem Betrieb

Bei einer Lüftungsanlage mit kontinuierlichem Betrieb laufen beide Luftströme ohne Unterbrechung über ein Gerät. Für die Installation einer solchen Anlage ist lediglich ein Wanddurchbruch bzw. eine Kernbohrung erforderlich. Ausführliche Informationen zu diesen beiden Arten finden Sie im Abschnitt Funktionsweise der dezentralen Wohnraumlüftung.